Die Klatsche und das Tohuwabohu
Die vergangenen paar Tage haben das Fundament des FCB kräftig durchgerüttelt. Einerseits bedingt durch einen katastrophalen Saisonstart mit den Resultaten 5:2 in Bolligen und 3:12 gegen Burgdorf auf dem Lachen. Andererseits auch durch die sofortige Demission von Trainer Reto Rüttimann nach Abpfiff des Spiels gegen Burgdorf. Ob der blamablen Leistung musste man gar befürchten, der eine oder andere Spieler nutze das Transferfenster, um so der unangenehmen sportlichen Situation resp. Verantwortung zu entkommen. Berücksichtigt man die Ausfälle für die ganze Vorrunde von Anoch Ramalingam, Fabrice Phillot und Dominik von Aesch, die langen Rehabilitationszeiten von Nils Beyeler und Yannik Tüscher, sowie die erneuten Beschwerden von Luca Lauper, schienen die Probleme als schier unlösbar.
Schnell gehandelt
Mit seiner bekannt ruhigen Art, hat unser Präsident Thomas Lauper die Zügel in die Hand genommen und den Startschuss zum Richtungswechsel gegeben. Bereits am besagten Sonntag hat er Spieler angesprochen und zum Weitermachen motiviert. Am Dienstag und Donnerstag hat er kurzerhand die Trainings geleitet, dem Coach Björn Beyeler Handlungskompetenzen für den anstehenden Match erweitert und gleichzeitig mit höchster Intensität die Trainersuche an die Hand genommen.
Die Reaktion des Teams
Am Sonntag dann die Stunde der Wahrheit. Stemmt sich die Mannschaft gegen ein kollektives Versagen und holt die Kohlen aus dem Feuer? Die für einmal spärlich angereisten Büren-Fans, die Parkplatzmöglichkeiten im Quartier schrecken ab, sahen eine verwandelte und voll motivierte Elf. Das Motto „jitz ersch rächt“, hatte sich in den Köpfen der Spieler eingeprägt. Mit Sandro Imperiali als Taktgeber in Sachen Einsatzwille und Zweikampfverhalten, ein gelungener Griff in die Trickkiste übrigens, schien die Freude am Fussballspielen wieder geweckt zu haben. Was in der Startphase der Meisterschaft so schmerzlich vermisst wurde, funktionierte plötzlich. Das Laufen ohne Ball, das schnelle Umschalten zwischen den Angriffs- und Verteidigungsreihen, die Ballstafetten, dies alles gelang zwar nicht ganz wie aus dem Bilderbuch, wirkte sich aber positiv auf die Spielgestaltung aus. Büren erarbeitete sich klare Vorteile und kreierte Chancen. Es blieb aber nicht nur bei den Chancen, man nutzte sie, nicht ganz konsequent zwar, aber man lief nie Gefahr, das Spiel aus den Händen zu verlieren. Bezeichnend auch der Mut zum Risiko, ein Novum in der aktuellen Spielzeit, zwei Distanzschüsse wurden mit einer Prise Glück belohnt (das 0:3 und 0:4). Das Tor zum 1:0, erzielt vom „Oldie“ Sandro Imperiali persönlich, Dino Dulepa hatte perfekt aufgelegt, wohl der schönste Treffer des Spiels. Diesen Schneid und die positive Ausstrahlung heisst es zu konservieren und im Spiel gegen den aktuell Letzten Bümpliz hervorzuzaubern. Einziger Wermutstropfen, und dieses Thema ist omnipräsent, sind die unnötigen Karten wegen Reklamierens. Es ist unbegreiflich, dass eine 2:0 Führung und ein perfekter Auftritt nicht ausreichen, um für einmal grosszügig zu sein und auf die Schn…. zu sitzen. So stehen bereits zwei Spieler, nach nur drei Spielen, mit zwei gelben Karten zu Buche. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Der richtige Entscheid
Bereits am Dienstag dieser Woche präsentierte der Präsident den neuen Trainer. Remo Palumbo, ein in unseren Gefilden gänzlich unbekannter Mann. Mehrheitlich auf den Sportplätzen der Stadt Bern und Agglomeration anzutreffen. Stationen waren Wohlensee, Köniz, Bern, Länggasse, dann ein einjähriger Abstecher ins Seeland (Aarbeg), Utzenstorf und wieder Köniz. Der Juniorenfussball (Coca-Cola League, U-Teams) prägt mit wenigen Ausnahmen die Karriere von Remo Palumbo. Hoffen wir, dass die Verpflichtung von Remo Palumbo dem FCB einen neuen Schub in die gesicherten Tabellenregionen verhilft. Dazu sind Trainingsbereitschaft und totales Engagement in den Spielen Voraussetzung. Dass die Mannschaft, trotz namhaften Ausfällen, konkurrenzfähig ist, hat sie uns am letzten Sonntag zu Genüge bewiesen. Dranbleiben Jungs!
Hopp FCB!
Budi
PS: Das schnelle Handeln des Vorstandes verdient ein MERCI!
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