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Suche nach dem Erfolgserlebnis

Bieler Tagblatt vom 1. September 2012


Der FC Büren ist in der 2. Liga schlecht aus den Startlöchern gekommen. Laut Manuel Scheidegger braucht das neue Team noch Zeit. Ein Derbysieg morgen gegen Azzurri Biel könnte in Büren den Funken zünden.


Francisco Rodríguez

Letzte Saison überzeugte der FC Büren als einziger Seeländer Vertreter in der Berner Gruppe und wurde Zweiter. Inzwischen sind die Bürener zurück in der Gruppe mit der regionalen Konkurrenz und den Jurassiern, kommen dort aber nicht auf Touren. Nach zwei Runden liegen sie mit bloss einem Punkt auf dem zweitletzten Tabellenrang. «Klar haben wir mehr von uns erwartet», sagt Mittelfeldspieler Manuel Scheidegger. «Die anfänglichen Startschwierigkeiten kommen für mich aber überhaupt nicht überraschend.» Scheidegger sagt, die Mannschaft brauche halt einfach noch Zeit. «Nach den vielen Wechseln stimmen die Automatismen noch nicht. Die aus der 3. Liga gekommenen Spieler müssen sich erst besser an das höhere Niveau gewöhnen.»


Bild: Marcel Rickli/a


In der Sommerpause kam es in Büren zum grossen Umbruch. Neu sind nicht nur die vielen jungen Spieler, sondern auch Trainer Albertoz Murtaj. Laut Scheidegger fährt der Neue an der Seitenlinie, der sich im letzten Spiel selber einwechselte und ein Tor schoss, eine viel weniger harte Linie als sein Vorgänger Kurt Bauman. «Kurt war sehr fordernd, wollte von jedem immer hundert Prozent Einsatz und wurde jeweils sehr laut», sagt Scheidegger. «Zu Beginn hatte ich mit ihm Scherereien, nach einem Weilchen verstanden wir uns aber sehr gut.» Ganz anders sei der Führungsstil des jungen Murtaj, der niemanden zusammenstauche. «Sollte aber der Erfolg weiterhin ausbleiben, dürfte auch er künftig laut werden», sagt Scheidegger. Man sei sich einig, dass alle am gleichen Strick ziehen und im Derby vom Sonntagnachmittag gegen Azzurri Biel vollen Einsatz geben müssen.


Gemeinsam bei Biel U19

Scheidegger begann schon als kleines Kind beim FC Büren mit dem Fussballspielen. Vom FC Biel entdeckt, durchlief er dort die stärksten Juniorenkategorien und wurde bereits als 16-Jähriger in die Stammelf des U19-Teams berufen. Dabei spielte er unter anderem an der Seite seines jetzigen Trainers Albertoz Murtaj. Als hoffnungsvolles Talent gehandelt, setzte sich Scheidegger hohe Ziele, strebte einen Platz in Biels 1.-Liga-Kader an und träumte insgeheim von der Nationalliga.


Doch dann verging dem Bürener ein wenig die Lust auf Spitzenfussball, «weil wir es im Team untereinander nicht so gut hatten», wie er sagt. «Ich wollte weiterspielen, aber wirklich nur zu meiner Freude.» Deshalb wechselte Scheidegger zum FC Orpund, wo bereits Kollegen von ihm spielten. Seit 2007 ist er zurück bei seinem Stammverein FC Büren und inzwischen zum Routinier avanciert. «Ich will hier den Jungen helfen und sie auf dem Platz mitziehen», sagt der 26-jährige Mittelfeldspieler zu seiner Rolle.


Offensivere Aufgabe

Im linken Couloir gesetzt, war der Linksfüsser unter Baumann sehr mit defensiven Aufgaben beschäftigt. «Jetzt habe ich offensiv mehr Freiheiten und kann oft nach vorne gehen», erzählt Scheidegger. «Das gefällt mir besser.» Was fehle, seien die Tore. «Ich habe viele Chancen, verwerte sie aber nicht», meint er selbstkritisch. «Jetzt muss es aber klappen.» Scheidegger weiss, dass es für das Toreschiessen und Gewinnen im Kopf stimmen muss. Ein Sieg, und in Büren könnte sich sofort der Knopf lösen.

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