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FC Bözingen 34 - FCB 2:5 (1:0)

5. Oktober 2014, 10:00 Uhr, Sportplatz Längfeld 1, Biel

Meisterschaft 3. Liga



Schiedsrichter: Fredy Chèvre, Courtételle


FC Büren an der Aare: Jarno Beyeler (44‘ Mikael Stauffer), Joël Scheidegger, David Schläfli (46 ‘Luca Lauper), Denis Schneider, Fabrice Phillot, Dino Dulepa, Micael Santos Ferreira (55‘ Reto Rüttimann), Paul Gilles Schori, Anoch Ramalingam, Manuel Scheidegger, Benjamin Siddique


Ersatz: Dominik Schläfli


Abwesend: Nils Beyeler (ein paar wohlverdiente Ferientage), Ruben Dos Santos (2. Mannschaft), Nino Dulepa (gesperrt), Yannik Scheidegger (verletzt), Yannik Tüscher (verletzt)


Trainer: Reto Rüttimann

Coach: Björn Beyeler


Tore: 15‘ 1:0, 59‘ 1:1 Reto Rüttimann, 66‘ 1:2 Reto Rüttimann, 72‘ 1:3 Luca Lauper, 76‘ 1:4 Reto Rüttimann, 85‘ 1:5 Reto Rüttimann, 90‘ +1‘ 2:5


Bemerkungen: 82‘ Verwarnung Denis Schneider Der Schiedsrichter leitete dieses für beide Teams eminent wichtige Spiel souverän, mit viel Ruhe und einem Minimum an Karten, bravo!


Spielbericht: Es stand viel auf dem Spiel an diesem, sich prächtig entwickelnden Herbstmorgen. Ein Unentschieden nützt keiner Mannschaft und der Verlierer grüsst vom Tabellenende, so die Sachlage. Aus dieser Sicht gesehen, hoben einige Bürener ob der geänderten Mannschaftsaufstellung gegenüber Diessbach sachte die eine oder andere Augenbraue. Warum spielt Paul Gilles Schori nicht in der Innenverteidigung, diese Stabilität und Übersicht hat Büren gegen Diessbach, unter anderem, den Hals gerettet. Es spielt sich doch nach vorn viel befreiter, mit dem Wissen, die Defensive arbeitet verlässlich und löst die Angriffe gekonnt aus. Im Nachhinein ist man immer gescheiter, auch ich. Eine zweite Frage sei auch noch erlaubt, die habe ich übrigens kürzlich schon Mal aufs Tapet gebracht. Warum um Himmels willen hat Reto Rüttimann bei Matchbeginn seine frisch gebügelten Trainerhosen an? Bei Absenz von Nils Beyeler drängt sich ein Einsatz von Anfang an auf. Im Nachhinein verstehe ich es immer noch nicht und bin, nach Matchende, auch nicht gescheiter geworden. Dieses Thema wurde übrigens an der Stange in Bözingen, alles sachkundige Fussballexperten übrigens, lang und breit diskutiert. So – fertig mit Polemik, stürzen wir uns ins Geschehen.


Der Match hat erst begonnen, werden wir durch eine Grosschance des FCB wachgerüttelt. Fabrice Phillot lancierte mit einem präzisen Flachpass Manuel Scheidegger, der harte Schuss zischte knapp am Pfosten vorbei. Das gibt Mumm und macht Lust auf mehr. Wie so oft in den vergangenen sechs Spielen, und immer und immer wieder unerklärbar, baut Büren ab. Organisatorisch geht nichts, die Verständigung auf Platz existiert kaum, der Gegner wird stark gemacht. Es ist nicht erstaunlich, dass aus dieser Konfusion der Führungstreffer für die Bözingen 34 fällt. Am rechten Flügel schleicht sich ein Bözinger unbemerkt in die Verteidigungszone, prompt wird dieser präzise angespielt und vollendet in die längere Ecke zur überraschenden Führung, wir notieren die 15. Minute. So dürfte das wohl kaum geplant gewesen sein. Sind wir jetzt wach Jungs? Nein, denn sieben Minuten später hätte das 2:0 fallen müssen. Es ist dem Unvermögen des Gegners zu verdanken, dass der FCB im Spiel blieb, auch dieser Warnschuss verhallte ungehört. Viel zu hastig und ideenlos operierend, landete der Ball zu oft und zu schnell beim Gegner. Die hohen, langen Bällen auf den omnipräsenten Manuel Scheidegger, der sich die Lunge aus dem Leib rannte, konnten auch nicht das geeignete Mittel sein. Denn oftmals war dieser zum Abschluss gezwungen, weil sämtliche Mannschaftsteile nicht oder zu large aufrückten. Einige gute Aktionen gab es gleichwohl zu beklatschen, verhalten zwar, aber es gab sie. Benjamin Siddique, im Gegensatz zur zweiten Halbzeit eher blass, vergab aus guter Position. Für den obligatorischen Aufreger, ohne den geht’s vermutlich nicht, zeichnete heute Joel Scheidegger verantwortlich. Im Sechzehner traktierte er, notabene am Boden liegend, den Ball und verhinderte so eine mögliche Chance für Bözingen. Ob Absicht oder nicht, die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm, dem Fussballgott sei Dank. In den Schlussminuten verpasste es Mänu Scheidegger, sich für viel Laufarbeit und ein engagiertes Spiel zu krönen. Sein Kopfball verfehlte das Ziel nur knapp. In der Nachspielzeit musste Jarno Beyeler zum wiederholten Male mit einem Spurt aus seinem Kasten in letzter Sekunde retten. Was vor zehn Minuten noch durch intensive Pflege „geheilt“ werden konnte, entpuppte sich nun als ernstere Sache. Jarno Beyeler musste verletzungsbedingt durch Mikael Stauffer ersetzt werden. Der Pausenpfiff erlöste den FCB vor grösserem Schaden. Durch ungenügende Organisation, fehlende Übersicht und mangelnden Einsatzwillen (siehe zweite Halbzeit gegen Diessbach), bot sich den Zuschauern eher Fussballkost der seichteren Art.


Was für eine zweite Halbzeit! Was für eine Körpersprache! Whow, oder in Berndeutsch „ou läck mir“, was für eine Verwandlung unseres Teams. Reto Rüttimann brachte für David Schläfli Luca Lauper im offensiven Mittelfeld und beorderte Paul Gilles Schori an „seinen Platz“ in der Innenverteidigung. Ab Minute 55 ersetzte Reto Rüttimann Micael Santos Ferreira und nahm Aufstellung im Sturm. Nun erlebten wir einen FCB, wie in den besten Tagen. Plötzlich war Ordnung auf dem Platz, die Kommunikation stimmte, ein aggressives und spielerisch erstarktes Büren bestimmte nun die Gangart. Es fehlten einzig die Tore. Lange wurden wir nicht auf die Folter gespannt, auf Pass vom nun aufblühenden Benjamin Siddque eröffnete Reto Rüttimann den Torreigen (59. Minute). Sieben Minuten später liess der Bözinger Torhüter einen Schuss von Manuel Scheidegger abprallen, Reto Rüttimann erbte zur 1:2 Führung. Zwei Minuten später schloss Anoch Ramalingam einen wunderschön vorgetragenen Angriff über mehrere Stationen mit teilweisem Direktspiel, nur knapp über das Gehäuse ab. Bözingen lebte auch noch, Paul Schori rettete mit letztem Einsatz auf der Fünferlinie einen harten Schuss ab. Was jetzt abging erinnerte mich an die zweite Halbzeit gegen Diessbach. Büren powerte und erarbeitete sich Chancen zu Hauf. Wir schreiben die 72. Minute, Luca Lauper im Angriffsspiel vom FCB auffällig agierend, vollendet nach perfektem Zuspiel und Klasse-Dribbling zur so beruhigenden 1:3 Führung. Vier Minuten später hat Fabrice Phillot seinen sensationellen Auftritt. Ein Prellball in der Platzhälfte Bözingens kullert gegen die Outlinie, keiner glaubt mehr an diesen Ball, ausser Fabrice Phillot. Mit einem Spurt aus über 70 Meter schafft er das Unmögliche, läuft ein paar Meter und passt in die Mitte. Aus einem Knäuel im Fünferraum erbt Reto Rüttimann und schiebt zum 1:4 ein, der Hattrick ist perfekt. Kurz vor Ende des Spiels erkämpft sich Luca Lauper den Ball und lanciert Reto Rüttiman, mit spielerischer Leichtigkeit notiert sich dieser erneut auf der Torschützenliste. Das Bözingen in der letzten Minute noch das 2:5 gelang, geht auf die Kappe Unachtsamkeit, wähnte man sich doch bereits bei einem verdienten kühlen Bier.


Der FCB hat sich in der zweiten Halbzeit nicht nur taktisch verbessert, sondern spielerisch und kämpferisch eine Schippe draufgelegt. Dieser Sieg geht aufgrund einer überragenden zweiten Halbzeit völlig in Ordnung. Wobei wir nicht vergessen sollten, dass Fortuna in den ersten 45 Minuten auf der Bürener Bank sass. Und man bedenke, nächsten Sonntag ist ebenfalls 10:00 Uhr Anstoss. Schön wäre, wenn der FCB von Beginn weg konzentriert bei der Sache ist.


Jungs – grosse Klasse!

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