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Büren überrascht gegen Aarberg

Bieler Tagblatt vom 12. Mai 2014


Der FC Büren ist gestern keineswegs wie ein Abstiegskandidat aufgetreten und hat den FC Aarberg besiegt. Beim 2:1-Erfolg steuerte Spielertrainer Reto Rüttimann gleich zwei Treffer bei.


Keine Chance für Aarberg: Büren-Goalie Severin Fankhauser pflückt sich das Leder nach einem Eckball vor Freund und Feind sicher aus der Luft. Bild: Peter Samuel Jaggi


Licht und Schatten sowohl bei der Leistung der beiden regionalen Zweitligisten Büren und dem FC Aarberg, als auch bei den Witterungsverhältnissen. In ihrem «Spiel der allerletzten Chance» hat sich der FC Büren vor eigenem Publikum nie als Abstiegskandidat gezeigt und das Spieldiktat von Beginn der Partie resolut an sich gerissen. «Wir wollten etwas Neues versuchen», sagte Trainer Reto Rüttimann nach der Partie. In der Tat gelang es den Platzherren erstaunlich gut, dem Gegner sogleich den Schneid abzukaufen, viel Druck aufzusetzen und konsequent aggressiv zu agieren. Die Aarberger, immerhin auf dem zweiten Tabellenrang und auf der Verfolgung von Leader Grünstern, sahen sich bisweilen überfordert. «Wir waren nicht parat und gingen zu wenig konsequent in die Zweikämpfe», bemängelte Aarbergs Trainer Marco Aebischer das Verhalten seines Teams in der Startphase.


Der Druck des FC Büren blieb während der gesamten ersten Halbzeit aufrecht und liess dem Gegner kaum Raum zur Entfaltung. Automatisch besassen die Einheimischen auch Tormöglichkeiten, scheiterten jedoch vorerst am gut agierenden Gästegoalie Lorenz Känel. Inzwischen hatte auch das Wetter ein anderes Gesicht: Der Wind nahm an Stärke zu, erste Regengüsse trieben die doch zahlreichen Zuschauer vorzeitig in die Buvette. Ein Tor verpassten die Fans nicht, weil die beiden Teams mit den nun erschwerten Witterungsbedingungen kaum zurecht kamen. So blieb es vorderhand bei einem nur mittelmässigen Derby, allerdings mit ganz klaren Vorteilen für die Bürener.


Reto Rüttimann per Kopf

Das Spielgeschehen änderte sich auch in der zweiten Halbzeit wenig. Büren vermochte den Druck weiter aufrechtzuhalten, Aarberg wirkte irgendwie schläfrig und zu wenig präsent. Das Wetter hatte inzwischen wieder frühsommerlichen Charakter, und dies schien die Bürener richtiggehend zu beflügeln. Nun rollte Angriff um Angriff in Richtung Aarberger Tor. Und die Belohnung für den unermüdlich kämpfenden Tabellenletzten folgte in der 56. Minute tatsächlich. Verteidiger Fabrice Phillot kämpfte auf der rechten Seite gekonnt um das Leder, vermochte nicht nur sämtliche Gegner abzuschütteln, sondern auch eine Massflanke genau auf den Kopf seines Spielertrainers Reto Rüttimann zu zirkeln. 1:0 für den krassen Aussenseiter. Und dies dem Spielverlauf entsprechend total verdient. Die Reaktion der favorisierten Aarberger fiel sehr bescheiden aus. Die Zuspiele kamen nicht bei den Mitspielern an, und die Sturmspitzen agierten zu wenig effizient, um nach einem Angriff wirklich einmal einen guten Abschluss zu nutzen. Im Gegenteil: Büren schien durch diesen Führungstreffer erst recht beflügelt. Routinier Manuel Scheidegger kämpfte sich in der 70. Minute auf dem linken Flügel in rasantem Tempo durch, flankte uneigennützig zur Mitte, wo Reto Rüttimann zum zweiten Mal innert Kürze genau richtig stand und den Ball per Kopf platziert zum 2:0 ins Netz beförderte. Die Vorentscheidung in diesem Spiel? Der erste Sieg für den FC Büren seit November letzten Jahres, als man Aegerten auf eigenem Platz 2:1 besiegen konnte? Noch war es nicht so weit. Erstens, weil der FC Aarberg für seinen Endspurt bekannt ist, zweitens, weil nun das Wetter erneut nicht mehr mitspielte. Ein regelrechter Sturm mit peitschendem Regen zog in der Schlussviertelstunde über Büren hinweg, liess die Zuschauer erneut ins Innere flüchten und erschwerte das Fussballspiel. Und trotzdem: Aarberg zeigte sich noch einmal. In der 85. Minute verkürzte der eingewechselte Jonas Schwab tatsächlich auf 1:2.


Erster Sieg 2014

Sollte sich Büren seinen ersten Erfolg im Jahr 2014 noch nehmen lassen? Nein, denn das Team verteidigte seinen Vorsprung souverän, und selbst Aarberg-Trainer Marc Aebischer musste zugeben: «Ein Punktgewinn für uns wäre nicht verdient gewesen. Büren war das klar bessere Team. Für uns gilt es nun, diese Niederlage raschmöglichst zu verdauen und uns auf unser Ziel zu fokussieren, denn wir wollen Platz 2 unbedingt behalten.»


dmb

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